Tools für digitale Produktentwicklung und Produktion von Siemens stehen ab nun allen HTL-Schülerinnen und Schülern in Österreich zur Verfügung. Eine Initiative mit Un-terstützung des Bildungsministeriums zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie.
Der Fachkräftemangel stellt eine große Herausforderung für Unternehmen in Österreich und der EU dar. Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, sind sie auf gut ausgebildete Arbeitskräfte angewiesen. Besonders in technischen Berufen nimmt Österreich eine führende Position ein – nicht zuletzt dank der Höheren Technischen Lehranstalten (HTL). Diese bieten qualitativ hochwertige Ausbildungen und gelten europaweit als einzigartige Institutionen zur Ausbildung von zukünftigen Ingenieurinnen und Ingenieuren. „Die HTL ist ein internationaler Vorreiter und bietet angehenden Technikerinnen und Technikern ein außergewöhnlich hohes Ausbildungsniveau,“ so Wolfgang Pachatz vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF). „Die HTL haben für den Technikbereich mit ihrer hohen Absolventenzahlen eine erhebliche Bedeutung“, unterstreicht Pachatz. „Es gibt Studien, die zeigen, dass die HTL das technische Rückgrat der Industrie in Österreich sind“, führt er weiter aus.
Auch für Siemens spielt die Verfügbarkeit qualifizierter technischer Fachkräfte eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung seiner Kunden in der digitalen Transformation. Aus diesem Grund hat Siemens eine Reihe von Initiativen ins Leben gerufen, die die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen fördern. Diese Aktivitäten zielen darauf ab, jungen Talenten frühzeitig die Möglichkeit zu geben, mit Siemens in Kontakt zu treten und dessen Produkte kennen zu lernen. Ein Beispiel hierfür ist die Unterstützung mit Softwarelizenzen und Hardwarekomponenten für HTL, Fachhochschulen und Universitäten. Siemens unterstützt darüber hinaus Lehrstühle sowie Stiftungsprofessuren und arbeitet in Forschungskooperationen mit Universitäten und akademischen Start-ups im Rahmen des globalen Siemens-Research-and-Innovation-Ecosystem-Programms zusammen.
HTL haben jetzt einfachen Zugang zu modernsten Softwaretools, etwa für die Arbeit mit digitalen Zwillingen. Copyright: Siemens
Siemens-Academic-Programm
Ein zentraler Baustein des Siemens-Academic-Programms der Siemens-Softwaresparte ist die Förderung der Ausbildung von Ingenieurinnen und Ingenieuren. Dabei werden moderne Werkzeuge zur digitalen Produktentwicklung und Produktion bereitgestellt, um die nächste Generation von Fachkräften optimal auf die Anforderungen der Industrie vorzubereiten. „Es ist unsere Aufgabe, vorauszudenken und sicherzustellen, dass die Absolventinnen und Absolventen die Fähigkeiten erwerben, die in der Wirtschaft gefragt sein werden“, erklärt Pachatz. „Um die nächsten Schritte beim Thema der digitalen Transformation in der Industrie zu gehen, müssen wir uns stärker in Richtung der neuen digitalen Methoden wie etwa Simulation, Augmented Reality, digitaler Zwilling etc. bewegen“, so der Bildungsexperte.
Dank einer neuen Rahmenvereinbarung können HTL-Schülerinnen und Schüler ab diesem Schuljahr mit modernen Softwarelösungen von Siemens an ebensolchen digitalen Zwillingen arbeiten. Durch die zentrale Übernahme einer Servicegebühr durch das BMBWF kann Siemens diese Lizenzen Schulen kostenfrei zur Verfügung stellen. Die ACAM Systemautomation GmbH, ein seit mehr als 30 Jahren offizieller Siemens-Lizenzpartner auch für den Bildungsbereich in Österreich, übernimmt dabei den technischen Support. Johann Mathais, Geschäftsführer von ACAM, betont die Bedeutung der Zusammenarbeit: „Gut ausgebildete Fachkräfte, die mit den aktuellen Methoden und Werkzeugen vertraut sind, sind unerlässlich dafür, dass Unternehmen auf den globalen Märkten erfolgreich sein können.“
Wolfgang Pachatz vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Ute Burggraf vom Siemens-Academic-Team und Johann Mathais, ACAM (v.l.). Copyright: Siemens
Digitalisierungs-Softwarepaket
Das Siemens-Softwarepaket umfasst führende Lösungen zur Digitalisierung aller Phasen der Produktentwicklung, Simulation und Fertigung. Es beinhaltet die NX-Engineering-Plattform für Konstruktion, Simulation und Fertigung, Solid Edge mit Funktionen für generatives und Leiterplatten(PCB)-Design sowie die Simulationstools Simcenter Amesim und Simcenter 3D. Weitere Bestandteile sind die PLM-Lösung Teamcenter, die Produktionsplanungssoftware Tecnomatix und die Mitgliedschaft in der Online-Lernplattform Siemens Xcelerator Academy. Diese Module sind nahtlos integriert und ermöglichen eine durchgängige Datenverarbeitung sowie die Anbindung an Cloud-Lösungen, was eine zukunftsorientierte Ausbildung sicherstellt.
Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen, dem BMBWF und Unternehmen wie Siemens wird die digitale Transformation in der Ausbildung vorangetrieben. „Die Bereitstellung moderner Softwarelösungen sorgt dafür, dass Schülerinnen und Schüler bereits während ihrer Ausbildung mit zukunftsweisenden Technologien arbeiten und optimal auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet werden. Dies sichert langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie“, sagt Ute Burggraf vom Siemens Academic-Team.